Studie Marktautarke Energieversorgung Liechtenstein

Das Ziel der Studie ist die Ausarbeitung konkreter Handlungsoptionen für eine kostenoptimierte marktautarke Ausgestaltung der Energieversorgung Liechtensteins, welche zur Gänze auf erneuerbaren Quellen basiert. Hierfür soll das liechtensteinische Stromsystem (Angebots- und Nachfrageseite) samt seinen Schnittstellen zum Gas- und Wärmebereich vollständig modelliert werden.
Anhand der Projektergebnisse soll beurteilt werden, ob und mit welchen wirtschaftlichen, technischen und anderen erkennbaren Ergebnissen und Risiken, die Realisierung von drei konkreten Konzepten umsetzbar wäre und welche Differenzen zu den alternativen Szenarien bestünden. Es soll so eine Entscheidungsgrundlage für konkrete Schritte und Investitionen für die Gestaltung eines nachhaltigen liechtensteinischen Energiesystems geschaffen werden.

Phase 1

Das Projekt ist in drei Projektphasen gegliedert. Die Phase 1 dient der Recherche der Inputwerte und Erstellung des Energiemodells und beinhaltet die Modellierung des spezifischen Energiesystems des Fürstentum Liechtenstein. Kern dieser Phase bilden die Vorrecherchen und der Bau des Simulationsmodells gemäss Lastenheft. Auch wird das Simulationsmodell und die Möglichkeiten zur Parameterdefinition erläutert und Vorschläge zur Setzung der Parameter für erste zwei Szenarien vorgestellt. Noch verbesserungsbedürftige Daten werden diskutiert und bessere Datenquellen gemeinsam abgestimmt.

Phase 2

In der Phase 2 werden die ersten beiden Szenarios gerechnet. Die Resultate werden im Rahmen einer Präsentation einem Lenkungsausschuss vorgestellt. Die Präsentation umfasst zusätzlich den Szenariovergleich, Chancen-Risken Bewertungen, Bewertung von Technologie / Kostenparameter, Bewertung von  Markt Chancen und Risken, Bewertung bidirektionales Laden, Sensitivitätsanalyse und die Bewertung rechtlicher Risiken.

Schliesslich wird ein Vorschlag für ein Szenario 3 samt konkretisiertem Standortmix definiert. Anlässlich des Meetings zu Phase 2, werden die Vorgaben für die Varianten-Modellierung in Phase 3 festgelegt.

Phase 3

Die Phase 3 beinhaltet die Modellierung und Dokumentation des dritten Szenarios unter Berücksichtigung aller Anforderungen aus dem Lastenheft. Im Rahmen einer  Schlusspräsentation wird die abschliessende Dokumentation dieses Modells, der Projektergebnisse samt Handlungsempfehlung und eine Zusammenfassung zur Veröffentlichung der Projektergebnisse in Form einer Pressemappe vorgestellt.

Projektant

Als Projektant für das Erstellen der Modell und die Durchführung der Simulationen wurde die Firma Finadvice AG, Soodstrasse 55, CH-8134 Adliswil gewählt. Die Firma Finadvice fertigt routinemassig Gutachten für Investitionen im Energiebereich für Kunden aus der Wirtschaft und staatlichen Insti-tutionen an. Sie verfügt daher sowohl über die für die Durchführung dieser Arbeit geeigneten Tools, einen sehr grossen Datenschatz detaillierter Informationen aus dem Energiebereich als auch Mitarbeiter mit einschlägiger Erfahrung in der Durchführung solcher und ähnlicher Projekte. Finadvice war ausserdem bereits für die Liechtensteinischen Kraftwerke tätig gewesen und hat eine sehr gute Referenz erhalten.

Lenkungsausschuss

Das Projekt wird von einem Lenkungsausschuss begleitet. Der Lenkungsausschuss setzt sich aus Mitgliedern der LIGEN und aus Repräsentanten wichtiger Institutionen mit Bezug zu der Energie-wirtschaft Liechtensteins zusammen. Die Mitglieder des Lenkungsausschusses können weitere interessierte Teilnehmer zu den Präsentationen einladen. Die Entscheidungen des Lenkungsaus-schusses sind für den Projektanten verbindlich.

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Zur Begleitung des Projektes wird eine Begleitgruppe gebildet. Diese soll durch Repräsentanten aus derselben Gruppe sowie weiteren Fachleuten gebildet werden. Die Begleitgruppe soll insbesondere die liechtensteinspezifische Informationsbeschaffung für den Projektanten unterstützen und eine kritische Diskussion der Ergebnisse ermöglichen. Für das Studienresultat trägt die Begleitgruppe jedoch keine Verantwortung.

Projektdurchführung

Die LIGEN übernimmt die Organisation der Präsentationen an den auftraggeberseitigen Lenkungsausschuss. Für die organisatorische Vorbereitung der Präsentationen muss der LIGEN die Anzahl der Teilnehmer bekannt sein. Daher werden elektronische / schriftlichen Anmeldungen notwendig.

Die Projektstudie „Marktautarke Energieversorgung Liechtenstein“ soll bis Q2 2024 das grundsätzliche Konzept der LIGEN evaluieren und in einigen Punkten ggf. weiter detaillieren. Danach wäre die grundsätzliche Machbarkeit der sicheren und nachhaltigen Energielösung bestätigt und Schritte  zur Umsetzung könnten erfolgen. Ganz zentral werden dabei Windparks für die Erzeugung von Strom sein, welcher einerseits den direkten Bedarf abdecken und andrerseits auch für Phasen mit Unterdeckung gespeichert werden soll.

Um einen möglichst fliessenden Übergang zur Umsetzungsphase zu gewährleisten hat LIGEN bereits begonnen mögliche Kandidaten für Windenergieparks zu identifizieren.  Dazu wurde mit mehreren Grundstückseigentümern im In- und Ausland Kontakt aufgenommen und eine Entwicklungsbegleitung angeboten. Die nachfolgende Tabelle gibt einen vorläufigen Überblick über mögliche Projektkandidaten.

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